Am Ende des Workshops “M-Learning von A-Z” bei der Education Group in Linz haben die Teilnehmer von ihren Erfahrungen bei der Planung und Durchführung ihrer M-Learning-Szenarien berichtet. Die folgenden Stichpunkte habe ich aus der Diskussion gezogen:
Positiv: kontextbezogenes, alltagsnahes und personalisiertes Lernen
Lernen an der frischen Luft und Kontakt zu Passanten bei einer Umfrage oder bei der Erstellung eines E-Books über Frühlingsblumen sind Aspekte, die vermutlich deshalb an erster Stelle stehen, da sie wohl die ersten und einprägsamsten Eindrücke in einer – für schulisches Lernen – eher ungewöhnlichen Lernumgebung sind.
Das multimodale Arbeiten mit Bild, Ton und Text ist z.B. mit den Tablets eine kleine Herausforderung für wenig erfahrene Tabletnutzer, geht Nutzern mit Erfahrung aber intuitiv und gut von der Hand.
Spannend ist, den direkten Bezug zu den Lernobjekten zu haben und sich dabei in alltagsnahen Kontexten zu bewegen, die den Lernraum Klassenzimmer um Ressourcen und Handlungskompetenzen erweitern. Dabei können die einzelnen Schüler*innen sich ihren persönlichen Lernkontext gestalten, wie sie wollen und können. Schule kann sich bei derart gestaltetem Lernen dem (Lern-)Alltag der Schüler*innen zuwenden und sich ihm öffnen.
Negativ: Infrastruktur, Kosten und Zeitaufwand
Von den Teilnehmer*innen als negativ eingeordnete Aspekte beziehen sich auf Technik, Infrastruktur und Planungsaufwand. Besonders hinderlich beim Arbeiten an einem warmen und hellen Frühlingstag im Freien ist der Lichteinfall. Auf einigen Geräten war teils nichts zu sehen, also musste an einen Schattenplatz ausgewichen werden.
Internetzugang wäre an einigen Stellen wünschenswert gewesen, für die Bearbeitung der Aufgabe aber nicht zwingend notwendig, da mit Apps gearbeitet wurde, die nicht auf Internetanbindung angewiesen sind.
Sofern die Schüler*innen keine Technologie verfügbar haben, oder sofern wegen dem Wunsch nach Kompatibilität gleiche Geräte angeschafft werden sollen, steht natürlich die Kosten- und Finanzierungsfrage im Raum. Neben der Anschaffung sind auch Wartungs- und andere Folgekosten in die Kalkulation aufzunehmen.
Ebenfalls als negativ bewerteten die Teilnehmer den hohen Zeitaufwand bei der Planung der Projekte – der aber mit zunehmender Erfahrung und Routine abnehmen dürfte – und vor allem bei der Suche nach Apps, die für das aktuelle Einsatzszenarium geeignet ist.
Herausforderung: Hard- und Software, Nachhaltigkeit und Komplexitätslevel
Die Suche nach Apps kann nicht nur zeitaufwendig sein, es bestehen durchaus auch Unsicherheiten darüber, wo Edu-Apps zu finden sind und ob es zu kostenpflichtigen Apps möglicherweise auch kostenlose Alternativen gibt.
Auch wurde deutliche, dass nicht alle Geräte für jede Art des Einsatzes geeignet sind. Einige der Teilnehmer*innen hätten sich größere (Tablets oder Notebooks), andere kleinere (Smartphones) Geräte für ihre spezifische Aufgabe gewünscht.
Die Frage nach der nachhaltigen Bereitstellung der gesammelten Informationen/Produkte/Szenarien blieb bei den meisten der Teilnehmer*innen bei Planung und Durchführung unbeantwortet. (Automatisierte) Datenspeicherung auf Plattformen und in der Cloud wäre wünschenswert gewesen und hätte den Teilnehmer*innen teils Nachbearbeitung erspart, wurde aber teils wegen mangelnder Erfahrung, teils wegen fehlenden Internetzugangs im Feld nicht realisiert.
Das Vorhaben, künftige Szenarien in Planung und Durchführung möglichst einfach zu halten, ist auch dem Umstand zu zollen, dass der Vorbereitungsaufwand von einigen Teilnehmern als sehr hoch angesehen wurde.
Auch wurde der Vorschlag gemacht, für den Notfall – Geräten geht der Strom aus, Geräte gehen kaputt, Nutzung von Mobiltechnologien ist nicht erlaubt, … – Zettel und Stift mitzunehmen und analog weiter zu arbeiten.